Zusammen 175 Jahre – geballte Erfahrung im Bereich Oberflächentechnik
„Wir bekennen uns zu unseren Wurzeln“ betonte Frank Benner, CEO der B+T Unternehmensgruppe als 2017 der Grundstein für
das neue Werk in Rechtenbach gelegt wurde. Damit meinte er den Kauf einer Galvanik in Marburg Coelbe im Jahre 1976 durch
seinen Schwiegervater Willi Perschbacher und dessen Kompagnon Werner Ruhl. Damit war der erste Schritt für die Gründung
von Ruhl & Co. getan, wo zunächst mit 6 Mitarbeitern medizinische Instrumente galvanisiert wurden.
Bis zum heutigen Tag ist das Unternehmen zu einer Gruppe herangewachsen, die aktuell ca. 165 Mitarbeiter an zwei
Standorten, Wetzlar und Hüttenberg, beschäftigt. Neben dem ursprünglichen Kerngeschäft, der Oberflächenveredlung, sind
es heute weitere Services, Produkte und Dienstleistungen, rund um die Oberflächentechnik – und weit darüber hinaus.
Davon wollten sich die beiden Altgesellschafter gerne nochmal ein eigenes Bild machen. Dem Wunsch von Werner Ruhl, an
seinem 88. Geburtstag geäußert, kam Frank Benner mit Freuden nach und organisierte kurzerhand eine barrierefreie Führung
durch das Headquarter, natürlich mit Rundgang durch die Werkshalle.
„175 Jahre geballte Lebenserfahrung und unwesentlich weniger Expertise im Bereich Galvanik kommen heute hier mit den
beiden Herren zusammen“, stellte Frank Benner den jungen Mitarbeitern bei B+T die beiden Altgesellschafter vor: Werner
Ruhl 88 Jahre und Willi Perschbacher 87 Jahre.
Interessiert begutachteten die beiden betagten Experten die beschichteten Teile, ließen sich die teils vollautomatischen
Beschichtungsanlagen, optoelektronischen Sortieranlagen, RFID und vieles mehr erklären. Nicht nur die beiden Besucher
hatten offensichtlich Freude daran, sondern auch die Mitarbeiter, die ihre Arbeit, die modernen Maschinen und
Technologien präsentierten. Lars Wille, Fertigungsleiter des Werkes Rechtenbach und Galvanotechniker Christoph Bieber,
verantwortlich für das chemische Prozessmanagement an beiden Produktionsstandorten, übernahmen die Führung durch den Betrieb.
„Also, Wasserstoff als alternative Energiequelle, finde ich total spannend.“, meinte Werner Ruhl im Gespräch mit Norbert
Kaufmann und Frank Benner zur aktuellen herausfordernden Energielage.
Willi Perschbacher nutzte die Gelegenheit, mit Mitarbeitern zu sprechen, die er noch aus Zeiten vor seinem Ruhestand
(2010) kannte. „Auch wenn jetzt viel Technik drumherum ist, am Prinzip hat sich aber nichts geändert“, bringt er es auf den Punkt.
Großes Interesse bekundeten die beiden Herren an der Online-Analysenmethode zur Messung der Metallkonzentrationen in
Elektrolyten, die Monika Hofmann-Rinker von B+T K-Alpha vorstellte. Für einen virtuellen Rundgang durch die Galvanik
reichte leider die Zeit nicht aus. Begeistert zeigten sie sich auch von den Erklärvideos, die die beiden Auszubildenden
im Marketing erstellt hatten. Die Arbeitsanleitung zur Verpackung von Federn für Inhalatoren muss hohen
Hygieneanforderungen standhalten. Der Erklärfilm visualisiert Schritt für Schritt die notwendigen Handgriffe und ist
damit für jeden verständlich, unabhängig von seiner Vorbildung oder Sprache.
Bei einem anschließenden Imbiss stärkte man sich, tauschte Erinnerungen an alte Zeiten aus und schmiedete Pläne für
weitere Besuche. Gewiss steht dann der Ausflug in die Galvanik mit der VR-Brille ganz oben auf dem Programm.