Am 21. Juli 2025 besuchten Staatssekretärin Manuela Strube, Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten, Landesbeauftragte für barrierefreie IT und digitale Teilhabe in Hessen, und Frank Steinraths, Mitglied des Hessischen Landtags, die B+T Oberflächentechnik GmbH in Hüttenberg. Der Besuch war Teil der Sommertour von Staatssekretärin Strube, bei der sie Unternehmen in Hessen besucht, um sich über ihre Erfolge und Herausforderungen auszutauschen.
Hoher Besuch bei B+T:
Ein Plädoyer für den Produktionsstandort Deutschland

Gruppenfoto in der Galvanik mit Frank Benner, Manuela Strube, Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten und Frank Steinraths

Ein fesselnder Rundgang durch die Galvanik

Gruppenfoto vorm Headquarter mit Frank Benner, Manuela Strube, Frank Steinraths und Prof. Dr. Erdmuthe Meyer zu Bexten
Frank Benner, CEO von B+T, begrüßte die Gäste und stellte das Unternehmen vor. Er erläuterte die Entwicklung des Unternehmens, das sich auf Oberflächentechnik spezialisiert hat. B+T ist ein wichtiger Player in der Automobilindustrie mit 95% der Kunden aus diesem Sektor. Rund 107 Millionen beschichtete Einzelteile im Jahr für die Medizintechnik hören sich nach einer großen Menge an, machen aber nur einen kleinen Teil der Gesamtproduktion von rund 19 Mrd. Einzelteilen aus. B+T hat sich frühzeitig auf die Beschichtung von Verbindungsteilen für die Elektromobilität mit speziellen Anforderungen eingestellt.
Leidenschaftlich vertrat Frank Benner das Know-how, die Expertise, welche Deutschland ausmachen: „Wir können in Deutschland schon noch tolle Sachen“. Leider wird Unternehmertum hier ausgebremst durch hohe Energie- und Produktionskosten. Das bestätigte Staatssekretärin Manuela Strube, sie habe auf ihrer Tour viele Unternehmen aus der Automobilbranche besucht und festgestellt, der ganzen Automobilindustrie gehe es schlecht. Selbst im EU-Ausland machen die Produktionskosten nur ein Drittel der deutschen aus, das führe zur Abwanderung von Unternehmen.
Frank Benner erinnerte an die Entscheidung der Ampel-Regierung, die Fördergelder für E-Autos auszusetzen, und berichtete von einem Auftragseinbruch von einem Tag auf den anderen. Solche politischen Entscheidungen haben extrem negative Auswirkungen auf die Verbraucher und die Wirtschaft.
Das Gespräch beleuchtete auch Themen wie Energie, Umwelt, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, die für B+T hohen Stellenwert haben und ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Staatssekretärin Strube zeigte sich beeindruckt von den Bemühungen des Unternehmens, seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und seine Energieversorgung autark zu gestalten. Das Unternehmen hat bereits 87% seines CO2-Fußabdrucks reduziert, aber die Emissionen unter Scope 3 bleiben eine Herausforderung.
Ein weiteres wichtiges Thema rund um die Digitalisierung war der Einsatz von KI – B+T setzt seine eigene ein, um Handbücher und Normen zu pflegen. Der Schritt zur eigenen KI auf eigenen Servern hinter der eigenen Firewall war eine logische Konsequenz aus einer Vielzahl von Forschungsprojekten, wo B+T Datengeber und Nutznießer von Erkenntnissen war, aber die Nutzung der KI nicht in der eigenen Hand hatte. Mit der Einstellung eines Data Scientist, der sich schwerpunktmäßig um die KI kümmert, geht B+T mit Riesenschritten bei der Strukturierung von Daten voran. Mit der Definition einer eigenen KI-Nutzer-Policy, die großen Wert auf Vertraulichkeit der Daten (Datenhoheit) legt, wird Expertenwissen im eigenen Haus geschützt und genutzt.
Ebenso ein herausstechender Aspekt der Unternehmenskultur von B+T sind die Menschen. Hier stehen Mitarbeiterschulungen sowie -entwicklung im Fokus, denn auch bei B+T ist der Fachkräftemangel merkbar. Um dem entgegenzuwirken, findet bei B+T Ausbildung in allen Unternehmensbereichen statt. Es werden Praktikumsplätze - auch für Menschen mit einer Behinderung – angeboten. Neben Inklusion wird großer Wert auch auf Integration gelegt. Der Vielzahl an fremdsprachlichen Mitarbeitern werden Arbeitsanweisungen und Handbücher in einfacher Sprache oder in der eigenen Sprache angeboten sowie Erklärvideos für die Bedienung von Anlagen – auch hier kann KI helfen. Anhand von Best-Practice-Beispielen, wie z.B. dem Projekt "Fabrik der Zukunft" und der Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten und Hochschulen zeigte Frank Benner, dass es ihm ein Anliegen ist, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.
Die Politiker zeigten Verständnis für die Herausforderungen, denen sich Unternehmen in Deutschland gegenübersehen, um kostenneutral zu arbeiten. Frank Benner plädierte für den deutschen Standort, insbesondere im Lahn-Dill-Kreis, aufgrund der guten Anbindung an Ost-West- und Nord-Süd-Achsen.
Beim Rundgang durch den Betrieb zeigten sich die Gäste beeindruckt vom hohen Automatisierungsgrad der Produktion bei B+T. Generell war man sich einig, dass die Zeit fürs Vertiefen einzelner Themen nicht ausreichte – man möchte aber weiterhin in Verbindung bleiben.
Vielen Dank für den Besuch, den informativen Austausch und vor allen Dingen für das offene Ohr!
Bilder: B+T Unternehmensgruppe
Text: Sigrid Frey
Kontakt:
B+T Unternehmensgruppe
Sigrid Frey
Marketing / Kommunikation
Tel.: 06441 / 7806-0
Mail: s.frey@bt-unternehmensgruppe.de
Eine Firma der B+T Unternehmensgruppe - Customized Solutions for Your Success